Goodbye KrefeldNach den großen Highlights Family-Grillen, "Bier&Bratwurst" und 1-1 Dinner am letzten WE, Sonntag morgen dann: Aer Lingus Flight XYZ to Dublin. Natürlich hatte ich zuviel Gepäck, natürlich sollte ich dafür extra bezahlen und nicht alles mit an Board nehmen - natürlich habe ich alles mitgenommen und nix extra bezahlt. Verhandlungsgeschick!
Nach kurzem Airport-Frühstück mit Sina (auf Firmenrechnung - Willkommen in der Champions Leauge!) gings dann ans Verabschieden. Männer weinen übrigens nicht ausschließlich wenn Deutschland im WM-Halbfinale gegen Italien verliert oder Roger Federer seinen 17. Grand Slam-Titel holt!
Der anschließende Flug ging ziemlich verdammt schnell - ca. 1,5 h - und bevor ich mich versehen hatte saß ich im Taxi und ließ mich im besten irischen Akzent über die wirklich wichtigen Dinge des Lebens aufklären "... your Hotel is ´bout 5 min walk from all the good pubs. Well, only on the way there - on the way back you need about 10 min...". Aha!
DublinEigentlich habe ich noch nix gesehen. Das höchste der Gefühle war ein Jogging-Ausflug an Tag 1. Der war frei nach dem Motto: Mal gucken wie es hier so aussieht und dann auch mal gucken ob ich wieder nach Hause finde. Letzteres hat gut geklappt. Nur der Linksverkehr sowie das in Irland 12 Monate andauernde Aprilwetter hätte mich das ein oder andere Mal beinahe Kopf und Kragen gekostet!
Kollegen Zunächst einmal eine kleine Terminologie: Googler = Alle Mitarbeiter von Google, Noogler = New Googler = alle neuen Mitarbeiter von Google. Willkommen in der Welt der „Techi“-Companies :-).
Alle neuen Mitarbeiter, sprich „Noogler“ , unabhängig von Rang und Position, durchlaufen die ersten Tage ein gemeinsames Training. Dabei geht’s eigentlich erstmal nur darum was Google macht und welche Möglichkeiten du hast ein Teil davon zu werden - und diese sind beeindruckend viele und vor allem vielfältig!
Die Noogler kommen aus aller Herren Länder und haben aller Herren Backgrounds: vom McKinsey Consultant aus London, über den Basken der japanisch spricht , dem Holländer der niederländische Kunst studiert hat, bis zum Iren der die letzten 7 Jahre professioneller Musiker war - es gibt keinen Stereotypen. Der einzige gemeinsame Nenner ist die Internationalität - 3 Sprachen fließend = Standard.
Das Niveau ist hoch und ob man dann jede/n persönlich mag oder nicht wird sich zeigen, aber eines ist sicher: wenn eine/r den Mund aufmacht, kommt was ziemlich gescheites raus. Sollte man ja aber auch irgendwie erwarten - schließlich bewerben sich weltweit jährlich ca. 1 Mio.(1.000.000!!) Kandidaten in der Hoffnung auf Free Lunches...
Mein Team besteht aus ca. 12-15 Leuten im weiteren Sinne, mit 2-3 davon werde ich direkt zusammen arbeiten. Innerhalb des Teams befindet sich dann auch mein persönlicher „Buddy“. Der Buddy ist sowas wie damals bei der Einschlung ins Gymnasium der Schüler aus der 8. Klasse der einem zeigt wo man seine Pausenbrötchen kaufen, sich die Turnhalle etc. Eine ganz coole Sache also.
Der Job Nachdem ich ja vorher eigentlich nur spekatuklieren konnte was ich eigentlich genau tun werde, zeichnet sich das Bild von meinem Aufgabenbereich natürlich jetzt mit jedem Tag genauer ab. Als Account Strategist habe ich ein zugeteiltes Portfolio von Kunden die AdWords-Kampagnen bei Google schalten. Meine Aufgabe ist es dann die AdWords-Kampagnen zu analysieren und optimieren. AdWords ist Googles Kerngeschäft und somit denke ich als zukünftiger Experte dieses Produktes ganz gut aufgehoben zu sein.
Bis ich aber „richtig“ arbeite wird wohl noch die ein oder andere Woche vergehen. Die nächsten ca. 4 Wochen sind nämlich erstmal mit verschiedenen Trainings voll geballtert. Ich drücke also erstmal die Google-interne Schulbank. Man kann sich das dann tatsächlich vorstellen wie in der Uni - Nur mit Gehalt und freiem Frühstück und Mittagessen....
Die Firma ... zum Mittagessen gab es die gesamte 1. Woche für mich ausschließlich Sushi. Nicht das es nix anderes geben hätte, ganz im Gegenteil! Was man hier zum Frühstück und Mittagessen aufgetsicht bekommt kann ist schon absoultes Spitzenniveau und kann ohne Probleme mit dem Buffet von Top-Hotels mithalten. Ganz zu schweigen von den allgenwärtigen Micro-Kitchens mit seinen riesigen Kühlschränken vollgepackt mit Smoothies, Softdrinks etc. etc. etc. etc. etc. etc. - Das dies alles gratis in die Bäuche der Googler wandert dürfte sich ja mittlerweile in der Welt rumgesprochen haben. Es wird nicht umsonst allgemein vor dem sog. „Google Stone“ = Wampe gewarnt.... Mal gucken was sich da machen lässt.
Ansonsten: größer, scheller, innovativer, besser. Ich wüsste wirklich nicht wo ich anfangen sollte und deshalb lasse ich es einfach sein! Es ist glaube ich sowieso nicht wirklich nachvollziehbar wenn man es nicht selber erlebt... ist ein wenig wie Düsenjet fliegen und lässt alles was man vorher so erlebt hat wie ne Sonntagsfahrt im Planwagen aussehen!!!
Wohnen Das B&B in welchem ich hier die erste 2 Wochen wohne ist ziemlich cool. Es ist schlicht und nett und liegt in einem ziemlich coolen Viertel! Definitv eine Option für alle Besucher 30+.
However, es ist und bleibt das viel zitierte "Hotelleben" - auch wenn ich es zum ersten Mal in meinem Leben geschafft habe meine Klamotten vom Koffer in den Schrank zu räumen ;-).
Dementsprechend ist das Thema Wohnung natürlich ein wichtiges! Insbesondere unter den weiteren "Nooglern" hatte man teilweise das Gefühl es gäbe nichts anderes mehr.
Ich habe mich davon aber nur bedingt anstecken lassen und mir - zugegegebenermaßen mit glücklicher Fügung - Ende letzter Woche ein ziemlich cooles Zimmer in einem ziemlich coolen Apartmen für einen (für Dubliner Verhältnisse) akzeptabelen Preis gesichert. Ab nächster/übernächster Woche residiere ich also im 4. Stock "Riverside" an der Liffey (= Fluß der durch Dub führt) mit exklusivem Blick auf eben jenen Fluß, den Hafen (Ja Lothar, wenn Du nicht gerade schon nach Flügen guckst..) und auch aufs Meer. Ich rede hier aber nicht von "...ich gucke mal raus und dahinten ist irgendwo ein bißchen Wasser..." sondern von "...ich stehe auf meinem Balkon und das Wasser fließt (fast) unter mir durch"!!! Das ganze werde ich mir teilen mit einem Iren und einem Holländer.
Ich denk dann euch wenn ich auf dem Sofa chillend vorbei an meinem (Sky-TV abspielenden) Flätti die Boote beobachte....
Was Noch?? Nächste Woche kommt Sina und darauf freue ich mich sehr.
Gleich werde ich meinen Dubliner Freund Ben aus Kolumbien treffen und ein paar Pints trinken. Morgen ist ein Bank Holiday. Slantie!
Achja: ich freue mich natürlich über Kommentare - der durchschnitlich technisch versierte Leser sollten dazu ohne weiteres in der Lage sein.